Aus dem Japanischen und mit einem

Nachwort von Katja Cassing

64 Seiten mit 7 ganzseitigen

Illustrationen von Inka Grebner

geb. | Halbleinen | Fadenheftung

Format 11,5 x 18,5

ISBN 978-3-944751-11-5

 

choukitsu kurumatani

Musashimaru

»Am Morgen des 20. November 1999 starb Musashimaru. Wenn ich Musashimaru sage, meine ich nicht den erfolg­reichen Yokozuna Koyo Musashimaru, ich meine unser Haustier, ein Nashornkäfermännchen. Da ich ein Fan des Sumoringers Musashimaru bin, habe ich diesen Käfer, der im Kampfe sein stattliches Horn schwingt, Musashimaru getauft. Meine Frau nannte ihn zunächst ›Musashimaru­-chan‹, woraus – der Angewohnheit der Japaner, Eigenna­men abzukürzen, geschuldet – bald ›Musashi­-chan‹ und schließlich ›Musa-­chan‹ wurde. Ich will kurz beschreiben, wie Musashimaru zu uns kam.«

Mit »uns« meint der Autor sich selbst, einen soeben mit einem Literaturpreis bedachten und zu Geld und Ruhm gekommenen Schriftsteller, und seine Frau, die Lyrikerin Junko Takahashi. Auf skurril­ charmante – und wohl in vie­lem wahre – Weise erzählt er, wie die beiden von dem vie­len neuen Geld ein verwinkeltes Haus erwerben und dort alsbald einen sehr ungewöhnlichen Mitbewohner bekom­men: einen Nashornkäfer. Der will umhegt und gepflegt sein. Und nur das Beste ist für ihn gut genug.



Choukitsu Kurumatani

(1945-2015), in der Präfektur Hyogo geboren, studierte Germanistik und arbeitete bei einer Werbeagentur, ehe er 1993 für seine Erzählung Shiotsubo no saji (Der Löffel im Salzfaß) den Mishima-Yukio-Preis und den Preis des Kultusministeriums für Nachwuchsschriftsteller erhielt.



Pressestimmen

Die mit dem renommierten Kawabata-Yasunari-Literaturpreis ausgezeichnete Erzählung schildert Skurriles in schmucklosen, einprägsamen Sätzen; wer die japanische Gegenwartsliteratur schätzt und ein wenig kennt, hört in Kurumatanis Stil vielleicht den Sound seiner Zeitgenossen widerhallen. Trotzdem ist die kleine Novelle im besten Sinne eigenwillig. Dass der Autor sein Studium mit einer Arbeit über Franz Kafka abgeschlossen hat, mag Rückschlüsse auf die Verwandlung des Gregor Samsa nahelegen, aber einem Käfer wie Musashimaru ist man in der Literaturgeschichte noch nicht begegnet. Toll verpackt ist das Ganze auch noch: Nicht zuletzt die Illustrationen von Inka Grebner tragen zur außergewöhnlich schönen Ausstattung bei. Wunderbar eigensinnig. Eine Entdeckung!

Jana Volkmann, Buchkultur 170, Ausgabe Februar / März 2017, S. 35


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